(gn) Am Samstagabend findet in der Kuppelnausporthalle nach über 7 Jahren wieder das Handballderby zwischen den TSB Ravensburg Rams und dem TV Weingarten statt, ein Leckerbissen für alle Handballfans, da eine sicher volle Halle für eine ungewöhnliche Kulisse in der Bezirksliga sorgen wird.
Die Konstellation beider Teams vor dem Derby ist sehr unterschiedlich. Der Aufsteiger aus der Nachbarstadt spielt eine beeindruckende Saison und hat sich von Beginn an in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt. Die Meistermannschaft wurde durch sehr gute Spieler ergänzt, allen voran die Brüder David und Lukas Paul. Beide haben die letzten Jahre durchweg bei der MTG Wangen, Lukas dazwischen beim TSB, höher klassig gespielt und sind meist Garant für die Hälfte der erzielten Tore. Zusätzlich kamen mit Phillip Boscher (MTG Wangen) und Sascha Schirmer (TSB RV) erfahrene Routiniers ins Team, so dass der Saisonverlauf keine Überraschung darstellt. Im Gegenteil, der TVW wurde vor der Saison gar als Geheimfavorit für die Meisterschaft gehandelt. Anders bei den Rams, etliche Stammspieler verliesen den Verein, zum einen zu höher klassigen Vereinen, Dean Martin – TSV Bad Saulgau, Moritz Ewert – TG Wangen 2, andere aus privaten, beruflichen oder studienbedingten Gründen. Somit war von Anfang an klar, dass es keine einfache Saison für die Rams werden würde und das angestrebte Saisonziel nur der Klassenerhalt sein konnte. Dank der regelmäßigen Unterstützung der A-Jugendlichen sowie einigen Rückkehrern konnte man überhaupt in die Saison starten. Nach dem zu erwarteten holprigem Start und eines Trainerwechsels hat sich das Team beeindruckend gefunden und sich dank einer Serie von zuletzt 7:1 Punkten auf Platz 8 der Tabelle gekämpft. Dennoch ist es sehr eng im Abstiegskampf, die Teams von Platz 8 bis 11 trennen gerademal 2 Punkte und da im schlechtesten Fall mit 3 Absteigern zu rechnen ist sind die Rams weiterhin gefordert, um ihr Ziel zu erreichen. Mit einem Sieg gegen den TVW könnte man einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen und zudem sich für die Hinrundenniederlage revanchieren.
Man darf gespannt sein, wie Trainer Christian Herter sein Team auf den TVW und besonders auf die Gebrüder Paul einstellen wird. Nach aktuellem Kenntnisstand können beide Teams annähernd in Bestbesetzung antreten, so dass einem Handballfest nichts mehr im Wege steht. Das Derby bietet auch die Gelegenheit des Treffens aller Handballgenerationen beider Vereine, um sich über dereinstiege Derby-Siege und Derby-Niederlagen auseinanderzusetzen.