Die Blisshards spielen auch in der kommenden Saison in der Handball-Bezirksliga. Das steht nach dem 33:29-Derbysieg in Ravensburg fest.
Die Ravensburg Rams haben das Derby gegen die HSG Friedrichshafen-Fischbach mit 29:33 (17:19) verloren. Die TSB-Handballer schafften es in der Bezirksliga nicht, den Ausfall von zwei Stammspielern zu kompensieren und leisteten sich am Ende zu viele technische Fehler sowie ausgelassene Torchancen.
Nach dem TV Weingarten und den Rams schaffte die HSG mit dem Sieg in der Ravensburger Kuppelnauhalle den Klassenerhalt. Damit wird es auch in der kommenden Saison zu Derbys gegen den TVW und die Ravensburger kommen. „Ich bin glücklich, dass wir das Ding gewonnen und unsere Siegesserie fortgesetzt haben. Wir haben uns das Ziel gesetzt, hinten raus nichts mehr herzugeben“, sagte HSG-Trainer Andreas Rohrbeck nach dem vierten Sieg in Folge, wenngleich es aufgrund der Niederlage der HSG Langenau/Elchingen II (20:24 beim SC Lehr) auch so gereicht hätte.
Der verdiente Sieg der Häfler glich einer Berg- und Talfahrt. Beide Teams suchten sofort den Weg zum Tor – es war reichlich Tempo drin. Die beiden Torhüter, Jakob Weißhaar bei den Rams und David Pietsch bei der HSG, bekamen zunächst so gut wie keinen Ball zu fassen. Dann hatten die Gäste eine richtig gute Phase. Rückkehrer Elias Rebstein und seine Mitspieler tankten sich am Kreis durch und zwangen die Rams zu Abschlüssen aus schlechten Winkeln. Nach knapp einer Viertelstunde führten die Blisshards mit 11:7.
TSB-Trainer Christian Herter nahm eine Auszeit. Er wollte den Defensivverbund stabilisieren und vorne die Torausbeute erhöhen. Das klappte: Justin Trommeshauser und Simon Schmiedel trieben ihr Team zudem verbal an. In der 18. Minute verkürzte Ravensburg auf 12:13, nun nahm die HSG ihre Auszeit. Fortan entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen – mit leichten Vorteilen für die Rams. Sie waren in der Abwehr nun aufmerksamer und auch Weißhaar hielt so manchen Ball. Die Rams waren plötzlich voll da und wussten mit sicheren Abschlüssen zu überzeugen. Benedikt Bucher sorgte mit drei Treffern in Folge für die 17:14-Führung für Ravensburg (26.).
Nun leistete sich die HSG zu viele technische Fehler, Ballverluste und ausgelassene Chancen. Zur Halbzeit lagen die Schützlinge von Andreas Rohrbeck und Ingo Ortlieb mit 17:19 zurück. Zu wenig aus Häfler Sicht, denn für den Klassenerhalt aus eigener Kraft war ein Sieg zwingend notwendig. Als Tim Thulke auf 22:19 (36.) stellte, sah man hängende Köpfe auf der Häfler Bank und Trainer Rohrbeck schimpfte. Er war weder mit seinen Jungs noch mit dem einen oder anderen Pfiff der Unparteiischen zufrieden. Doch auch auf der Gegenseite war man nicht immer mit den getroffenen Entscheidungen einverstanden.
Eine Zeitstrafe gegen Thulke beflügelte dann aber die HSG. Sie glich zum 22:22 aus (41.). Die zuletzt schmerzlich vermissten Elias Rebstein und Julian Fischinger wendeten das Blatt zum 24:22 (43.). Es folgte die nächste Auszeit der TSB-Handballer. Als Tobias Harastko auf 26:27 verkürzte (47.), hätte die Handballpartie abermals kippen können. Doch während der inzwischen ins TSB-Tor rotierte Valentin Ehrat ein paar Würfe parierte, leisteten sich seine Vorderleute Ballverluste und Fahrkarten. Auch dadurch verteidigte die HSG ihren Vorsprung und setzte sich auf 31:27 ab (52.).
Den Schlusspunkt zum 29:33 aus Sicht der Rams markierte Lukas Dreps per Siebenmeter. „Aus-, Aus-, Auswärtssieg!“, skandierten die HSG-Handballer im Jubelkreis, während Herter analysierte: „Wir haben kein gutes Spiel gezeigt, mussten kadertechnisch aber leider ziemlich umbauen. Maximilian Ober und Pascal Werz haben uns gefehlt in der Abwehr. Es war ein bisschen der Wurm drin. Aber solche Spiele gibt es. Ich bin froh, dass für uns eins dabei war, wenn es um nichts mehr geht. Da hat vielleicht etwas die Spannung gefehlt.“
Ordentlich Spannung abgefallen ist bei den Häflern nach dem vorzeitigen Klassenerhalt. „Wir wussten, dass wir unser Restprogramm gewinnen müssen, um sicher zu sein“, meinte Rohrbeck und gönnte sich ein Siegerbier. „Das war ein Wechselbad der Gefühle. Unsere Fehler in der zweiten Viertelstunde der ersten Hälfte hätten für drei Spiele gereicht. Aber da arbeiten wir dran.“ Kommenden Sonntag schließt die HSG die Saison zu Hause in der Bodenseesporthalle gegen den SC Lehr (17 Uhr) ab.
Weißhaar, Ehrat; Thulke (5), Dreps (4/1), Bucher (4), Schmiedel (4/2), Kaut (4), Liebke (3), Trommeshauser (2), Harastko (2), Langlois (1), Hildebrand