(von Nico Brunetti) Handball-Bezirksligist kassierte zu Hause gegen den TSB Ravensburg eine 24:26-Heimniederlage. Warum Trainer Rohrbeck dennoch keine Abstiegssorgen hat.

Der HSG Friedrichshafen-Fischbach ist im Derby gegen den TSB Ravensburg nur wenig gelungen. Zu Hause in der heimischen Bodenseesporthalle agierten die Häfler Bezirksliga-Handballer am vergangenen Samstagabend phasenweise sehr verunsichert – das wurde mit einer 24:26-Niederlage quittiert. Eigentlich rechneten die Blisshards mit einer vollen Halle, letztlich sahen sich aber nur etwas mehr als 100 Zuschauer die Partie an.

„Die Leistung hat mir nicht gefallen“, betonte HSG-Trainer Andreas Rohrbeck nach der Begegnung. Es war wirklich kein schönes Handballspiel, das Friedrichshafen-Fischbach ablieferte. In der ersten Halbzeit war es mitunter fast erschreckend schwach. Ein technischer Fehler jagte den nächsten, es schlichen sich viele Ungenauigkeiten bei den Häflern ein. Für Ravensburg waren Pässe zu leicht zu lesen: Unter anderem antizipierte Simon Schmiedel einen Pass von Jannis Lunkwitz und bediente den A-Jugendspieler Lukas Dreps, der zum 10:7 verwandelte (25.). Wenige Minuten zuvor warf Torwart Florian Richter unmotiviert einen Ball nach vorne – Rohrbeck reagierte ungehalten und versuchte, sein Team aufzuwecken. Das gelang am Samstag allerdings erst mit Verspätung.

Scheinbar aber fand der HSG-Trainer in der Halbzeitpause die richtigen Worte. Die Blisshards schüttelten den 9:13-Rückstand ab und legten eine Schippe drauf. Neun Minuten dauerte es auch nur, um den Ausgleich zu schaffen: Julian Fischinger markierte das 16:16. Dann allerdings war ausgerechnet einer der bisher Konstantesten nicht ganz auf der Höhe. Elias Rebstein spielte einen eklatanten Fehlpass, Dreps nutzte ihn zur TSB-Führung (40.). Nur etwa eine halbe Minute später kassierte die HSG nach einem schwachen Wurf Rebsteins den Konter zum 16:18 (41.). Erneut traf Dreps. „Er hat ein Bombenspiel gemacht“, lobte TSB-Trainer Christian Herter.

Nun hatte die HSG das Momentum verloren, Rohrbeck wollte Rebstein aber „nicht in die Kritik nehmen“. Sicherlich sei es nicht sein bester Tag gewesen, jedoch „spielt er in dieser Saison auf Topniveau“. So wie Richter in Hälfte zwei. „Er hat eine super zweite Halbzeit gespielt und seinen Anteil daran, dass wir rankommen“, lobte Rohrbeck. Auf der anderen Seite hielt Valentin Ehrat aber noch stärker – vor allem in den ersten 30 Minuten zeigte der Torwart der Rams einige Glanzparaden. „Er hat ganz wichtige Bälle gehalten“, beobachtete Herter. Die Häfler kamen zum Schluss noch einmal in die Nähe des Punktgewinns. Auf das 26:24 von Pascal Werz (56.) fand die gastgebende HSG allerdings keine Antwort mehr.

Somit endete die enttäuschende Hinrunde für die Blisshards mit einer Heimniederlage. „In der Summe machen wir über 60 Minuten zu viele Fehler“, meinte Rohrbeck. „Letztlich sind es nur sechs Punkte, das müssen wir konstatieren. Das ist nicht gut, das haben wir uns anders vorgestellt. Wir wollten anders an die sieben Siege in Serie anknüpfen.“ Nun ist die HSG hinter den TSB auf den vorletzten Rang gerutscht. Abstiegssorgen hat Rohrbeck jedoch nicht. „Dafür sind wir spielerisch zu gut. Wir müssen positiv nach vorne schauen und die Ruhe bewahren“, sagte der HSG-Trainer. Ziel ist ein Derbysieg zum Rückrundenstart gegen den TV Weingarten (Samstag, 27. Januar, 20 Uhr), um dann anhaltende Erfolgserlebnisse zu erzielen und in der Tabelle zu klettern.

Etwas überrascht vom nächsten Erfolg waren die Ravensburger. Nach dem 32:25-Sieg gegen die HSG Langenau/Elchingen II punktete der TSB erneut zweifach. „Wir haben nicht gedacht, dass es so gut läuft“, sagte Herter, der das Team erst seit Kurzem mit Maximilian Ober trainiert. Vor allem aufgrund der dünnen Besetzung im Rückraum und der Verletzung von Felix Ewert rechneten die Rams mit einer ganz schwierigen Aufgabe. Zum positiven Ergebnis führte letztlich auch die Einstellung. „Es war ein brutaler Kampf“, meinte Herter, der zudem die Nervenstärke seines Teams lobte. Durch die Resultate schöpft der TSB wieder Mut. „Natürlich wollen wir den Abstieg verhindern, so können wir weitermachen“, sagte Herter. Nach vielen Wochen, in denen kaum Spieler zur Verfügung standen, gehe es aber zunächst einmal vor allem darum, konstant eine Mannschaft zu haben. Zum Jahresabschluss gastieren die Rams in der Männer-Bezirksliga am kommenden Samstag um 19 Uhr beim SC Lehr.

Es spielten: Weißhaar, Ehrat (Tor); Bucher, Rizzo (1), Becker (1), Trommeshauser (1), Dreps (7, 1/1), Wiedemann (2), Ewert, Langlois (3), Schmiedel (2), Werz (7, 2/1), Ober (2)