Die Handballer des TSB Ravensburg haben in der Bezirksliga zwar nicht glänzen können. Aber gegen den neuen Tabellenletzten TV Gerhausen II gab es dennoch einen Heimsieg.

Bericht der Schwäbischen Zeitung  vom 24.01.2023 von Thorsten Kern

Nach drei Niederlagen in Folge haben sich die Handballer des TSB Ravensburg in der Bezirksliga mal wieder einen Sieg geholt. Gegen den neuen Tabellenletzten TV Gerhausen II taten sich die Rams am Samstagabend in der Ravensburger Kuppelnauhalle allerdings schwer. Dank einer guten Phase in der zweiten Halbzeit gewann der TSB die Partie letztlich aber doch einigermaßen souverän mit 30:25 (14:12).

Durch den Pflichtsieg zu Hause behaupteten die Rams Platz drei in der Bezirksliga – und profitierten auch von der überraschenden 27:30-Niederlage des Tabellenvierten SG Ulm & Wiblingen beim HCL Vogt. Für die Vogter war es ein ganz wichtiger Erfolg – sie zogen dadurch in der Tabelle an Gerhausen vorbei auf den vorletzten Platz. Doch nicht nur die Vogter konnten am Wochenende ein bisschen durchatmen, auch für die Ravensburger war der Heimsieg eine Erleichterung. „Es war schon ein bisschen Druck da, auch für die Spieler“, sagte TSB-Trainer Manuel Kuttler nach den drei Niederlagen seiner Mannschaft. „Der Sieg war sehr wichtig, aber es wird weiter sehr hart.“

Rams müssen sich steigern

Am kommenden Samstag (20.30 Uhr) spielen die Rams bei der SG Ulm & Wiblingen – die nach der Niederlage gegen Vogt „sicher mit Wut im Bauch spielen wird“, wie Kuttler vermutet. In der harzfreien Halle in Wiblingen müssen sich die Ravensburger deutlich steigern. „Das war wieder viel Krampf, das hatte ich aber auch erwartet“, sagte Kuttler nach dem Erfolg gegen Gerhausen.

Den machten die Rams in einer guten Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit klar. Innerhalb von knapp zehn Minuten zogen die Ravensburger von 14:13 auf 22:15 davon. In dieser Phase stimmte beim TSB die Konzentration in der Offensive, in der Defensive packten die Rams gut zu – und zudem leistete sich Gerhausen zu viele Fehler. So beschwerte sich Konstantin Talmon-l’Armée nach einem vermeintlichen Foul an ihm zu lange und kassierte dafür eine Zwei-Minuten-Strafe. Dazu vergab Timo Bohnacker zwei Siebenmeter. „Es war eine kleine, aber klare Steigerung zu erkennen“, sagte Kuttler. Damit meinte er vor allem den Auftritt seiner Mannschaft im Vergleich zur schwachen Leistung in der Vorwoche bei der HSG Friedrichshafen-Fischbach, aber auch den Vergleich zur ersten Halbzeit.

In der Offensive hakt es

Da wirkte Kuttlers Team zu Beginn nervös, agierte hektisch und überhastet. „Die Abwehr ist nicht das Problem, vorne machen wir zu wenig“, meinte der Sportliche Leiter Günter Niederer während einer Auszeit beim Stand von 7:6. Die Rams hätten locker höher führen können, doch sie vergaben mehrere Siebenmeter, trafen mehrfach nur die Latte oder leisteten sich viel zu leichte Ballverluste. „Ich habe in der ersten Halbzeit dennoch viel Positives gesehen“, sagte Kuttler und meinte vor allem Engagement und Motivation seiner Spieler.

Das gefiel dem Ravensburger Trainer auch bis zum 22:15. „Dann sind wir nicht mehr draufgegangen, haben in der Abwehr fünf Prozent weniger gearbeitet“, sagte Kuttler. „Gegen andere Mannschaften rächt sich das.“ Gegen Gerhausen, das mit vielen jungen Spielern angereist war, ging es gut. Auch ohne zu glänzen ließen sich die Rams den Heimsieg nicht mehr nehmen. Nach einer siebenminütigen torlosen Phase erzielten Moritz Ewert, Fabian Wiedemann und Justin Trommeshauser drei Tore in Folge zum 25:18, damit war die Partie entschieden.

TSB Ravensburg – TV Gerhausen II 30:25 (14:12). – TSB: Weißhaar, Tosberg; Martin (7), M. Ewert (5/2), Rizzo (4), Thulke (3), Wiedemann (3), Langlois (2), Trommeshauser (2/1), Harastko (1), F. Ewert (1), Bucher (1), Schmiedel (1), Lohr.